Sonntag, 15. August 1999

Kajakurlaub Alpen VII bis Ende

6. Tag: obere Soca (6km)
Von Soca-Spezialist Jörg gelotst ließen wir am unteren Ausgang der 2. Soca-Klamm unsere Boote zu Wasser. Dank des niedrigen Wasserstandes und der deswegen kaum merkbaren Strömung konnten wir in der Klamm ein Stück stromauf fahren, bis wir an einen Wasserfall kamen. Dadurch, dass das Wasser so unglaublich klar war, konnte man selbst an über zwei Meter tiefen Stellen noch jede Einzelheit auf dem Grund erkennen und die senkrecht ins Wasser abfallenden Felswände bestaunen.


Die folgenden Kilometer waren zuerst sehr eben und eintönig, doch unter einer Hängebrücke sah es dann ganz anders aus: Verblockung und Gefälle. Ich postierte mich auf der Brücke, ließ die anderen vorfahren und fotografierte. Dabei passierte folgendes: Olli verpasste die erste Durchfahrt und hing auf einem Stein. Während er versuchte, von diesem loszukommen kam Fritz um die Ecke geschossen, fuhr Olli von der Seite in sein Boot, drehte sich um 360° und zog glücklich von dannen, während Olli noch hoffnungsloser zwischen den Steinen klemmte.


Als er es irgendwie geschafft hatte, von den Steinen loszukommen und ich als letzter auch dieses Stück hinter mir hatte, wurde es erst richtig lustig. Wir stiegen aus, um das folgende Stück einer genauen Betrachtung zu unterziehen. Es begann eine Schluchstrecke, deren Ende man von dort nicht erkennen konnte. Dafür machte der Eingang aber genügend Eindruck. Er bestand aus einem schrägen Fall in etwa 3 Meter Tiefe, mit einem dicken Prallwasser rechts, da der Fall einen leichten Linksknick machte. WW4+. Während Olli und ich noch über das Umtragen nachdachten, machten sich die anderen bereit. Es wurde eine Reihenfolge festgelegt. Olaf und Malte zuerst, sie sollten die Stelle absichern, dann ich, dann Fritz, der aber diese Stelle nicht fahren, sondern von einem 4 Meter hohen Felsen unterhalb dieser Stelle "sanft" zu Wasser gelassen werden sollte. Darauf sollten Olli und schließlich Jörg folgen.


Olaf und Malte fuhren, sicherten und gaben mir ein Zeichen. Ganz vorsichtig näherte ich mich der kritischen Stelle, wurde von der schneller werdenden Strömung erfasst und... - kenterte. Ich versuchte, wieder hochzurollen, was mir nicht ganz gelang. Daraufhin wollte ich mich am Grund wieder hochdrücken, das Paddel wurde mir aber von einem Stein aus der richtigen Position gerissen. Der nächste Rollversuch glückte wider erwarten. Froh fuhr ich ins Kehrwasser, wo Malte und Olaf schon mit Wurfsack angeleint darauf gewartet hatten, mich rausfischen zu müssen.
Nun kam Fritz. Der Sprung vom Felsen klappte wunderbar. Strahlend rettete auch er sich zu uns ins Kehrwasser. Auch Olli hatte keine Probleme. Nur Jörg kenterte und kam mit Boot und Paddel angeschwommen.
Das Kehrwasser, in dem wir uns befanden, bestand aus einem runden Pool, den das Wasser in den Fels gewaschen hatte. Auf der rechten Seite des Pools strömte die Soca vorbei um sich durch eine ca. 1 Meter breite Spalte zwischen den Felsen zu zwängen. Als ich hörte, dass wir da durch müssten, wurde mir Angst und Bange. Ich weiß nicht mehr, in welcher Reihenfolge wir gefahren sind, aber ich glaube Jörg und ich kamen zuletzt. Zu erwähnen wäre da noch die Kenterung von Malte. Er muss in besagter Spalte mit der Spitze des Bootes an einem Felszipfel hängengeblieben sein und wurde von der Strömung sofort getaucht. Nach ein paar Rollversuchen im nachfolgenden ruhigeren Wasser kam er glücklicherweise wieder an die Oberfläche.


Wir befanden uns nun in einer engen Klamm. Senkrecht stiegen an beiden Seiten die beinahe weißen Felsen empor. Vorsichtig folgten wir der kurvigen Schlucht, erwarteten hinter jeder Biegung eine neue schwierige Stelle. Doch es kam keine. Das Wasser blieb ruhig bis wir die Klamm hinter uns hatten. Es folgten nun noch ein paar Kilometer wunderschönes Wildwasser und schneller als erwartet tauchte schon der Campingplatz vor uns auf. Hier herrschte reger Betrieb. Schaulustige Einheimische und Sonnenbadende säumten das felsige Ufer, während sich auf dem Wasser Anfängergruppen im Kehrwasserfahren übten und Kurzbootfahrer in der Walze rotierten. Wer von uns Lust hatte verbrachte noch eine kurze Zeit mit dem Testen der Walze, die Anderen stiegen aus.
Eine kurze Portage über Fels und “Treppen” und man befand sich direkt in unserem Camp.
Nun ruhten wir uns bis zum Abendessen in der Sonne aus.
Für den Abend war ein Diavortrag angekündigt. Malte, Fritz und ich schauten mal kurz vorbei.
Ein Slowene berichtete auf Deutsch und Slowenisch von Paddelfahrten in Europa:
“Straße in Griechenland noch schlechter als in Marokko, aber kein Stress! Wir haben Volkswagen!”
oder:
“Ich geklemmt in 6er-Stelle in Stein, aber kein Stress! Wir gepaddelt weiter.”
Nach dem Diavortrag ließen wir den Tag bei italienischem Radio und slowenischem “Pivo” ausklingen.

7. Tag: Koritnica und mittlere Soca
Um an die Einstiegstelle zu gelangen, mußten wir die Boote ein Stück bergab tragen. Am Bach angekommen, wurden wir mit einem heftigen Regenschauer begrüßt. Als der Regen etwas nachgelassen hatte und wir aufbrechen wollten, legte sich eine dichte Nebeldecke über das Wasser. Wir hatten jedoch keine Lust länger zu warten. So hangelten wir uns auf dem ersten Stück langsam von Kehrwasser zu Kehrwasser vorwärts, immer in Erwartung eines gewaltigen Rauschens. Aber es kam nichts Beängstigendes.
Wir passierten eine schmale Klamm, ca. 2-3 Meter breit, jedoch ohne nennenswerte Strömung. Mit der Zeit verzog sich der Nebel, so dass man bald schon wieder den Vordermann erblicken konnte und nicht mehr auf Zurufe angewiesen war.
Hatten wir am Anfang noch wenig Wasser, kam jetzt, bedingt durch den Regen, einiges aus den Bergen dazu. Interessant war noch das letzte Stück vorm Camp. Hier befand sich eine Art Treppe, bestehend aus mehreren Becken, deren felsige Umgrenzungen jeweils in der Mitte vom Strom durchbrochen waren. Beim Kerzen klemmte Malte sich und sein Boot ziemlich ungünstig unter eine Felskante, die knapp über die Wasseroberfläche ragte. Er hatte ziemliche Mühe, wieder freizukommen.
Nun paddelten wir am Camp vorbei. Wir hatten das Auto etwas unterhalb bei einer Straßenbrücke geparkt. Nachdem wir uns in der Sonne etwas getrocknet hatten begaben wir uns in ein Restaurant, wo wir uns Pfannkuchen mit Schokoladensoße bestellten und die ausgestopften Fische an der Wand bestaunten.


8 Tag.: mittlere Soca
Wir stiegen heute etwas unterhalb von Bovec ein. Wir mußten die Boote etwa zweihundert Meter einen Schotterweg hinunterschleppen. Fritz mit seinem überdimensionalen Prijon “Cyclone” hatte dabei Probleme und ich half ihm. Doch nach einem kurzen Stück mußte Fritz Pause machen. Wir legten das Boot auf den Weg, doch plötzlich kam es ins Rutschen. Ich lief hinterher um es an der Schlaufe zu erwischen, aber der Weg war zu steil und das Boot bereits zu schnell. “Vorsicht, Boot kommt!” warnte ich die Anderen, die sich mit Boot und Ausrüstung direkt am Ende des Weges im weichen Sand niedergelassen hatten. Sie konnten noch geradeso beiseite springen, bevor der “Cyclone” über die anderen Boote hinwegschoss und im Sand landete. Nun mußten wir uns erst einmal in der Soca kühlen, denn die Rennerei im Neo und die knallende Sonne sind doch nicht ganz ohne.


Zahlreiche Gruppen von Gummibootfahrern passierten die Einstiegstelle. Wir ahnten schon, was uns blühte. Auf dem gesamten Stück, das wir heute vor uns hatten, herrschte reger Raftverkehr. Dann hieß es immer: Raus aus der Spielstelle und rein ins Kehrwasser! Wer will auch schon von einem Gummiboot plattgemacht werden?
Doch zurück zum Anfang: Jörg und Karin hatten beschlossen, uns heute ihren Wildwasser- Zweiercanadier vorzuführen. Das taten Sie dann auch. Sie zeigten uns zuerst, wie man so ein Boot kentert. Der Ort der Vorführung war nur leider etwas ungünstig gewählt. Kurz nach der Einstiegstelle folgte nämlich eine breite und flache Stelle, die zudem noch mit größeren Steinen gespickt war, die knapp über die Wasseroberfläche ragten. Das dies nicht die beste Stelle für Rollversuche sei, merkte Karin auch, als ihr Kopf, der zum Glück von einem Vollvisierhelm geschützt war, zwischen Boot und Boden geriet, was auch zur Folge hatte, dass man nur sehr schlecht aussteigen konnte.
Als die beiden sich wieder erholt hatten, ging es weiter und wir kamen an eine wunderbare Spielstelle. Unzählige Kerzen wurden hier gezaubert, auch von den weniger routinierten “Playboatern”. Auch Fritz fasste die Gelegenheit beim Schopfe. Er fuhr in die Walze und - kerzte!!
Und das mit einem Dickschiff, fast so groß wie ein Taifun. Böse Zungen munkelten zwar, es habe nur ein praktisch “leeres Boot” gekerzt, um auf Fritzens Gewichtsklasse anzuspielen, aber der hörte nicht darauf und war stolz wie Oskar. Immerhin war es seine erste Kerze.


Leider hatte ich den Fotoapparat zu dem Zeitpunkt schon wieder verpackt.
Es folgten noch unzählige Stelle an denen man sich länger hätte aufhalten können, aber wir hatten auch nicht ewig Zeit, denn wir wurden von Jonathan und Annerieke schon an der Ausstiegstelle erwartet. So vergingen die abwechslungsreichen 6 km wie im Fluge. Wir überlegten zwar noch, ob wir nicht noch die anschließende Wettkampfstrecke fahren sollten, auf der im Juni die Europameisterschaften im Wildwasserrennsport ausgetragen worden waren, doch wir beließen es für heute bei einer Besichtigung und verschoben die Befahrung auf einen anderen Tag.



9. Tag: Pause
Heute gönnten wir uns eine wohlverdiente Pause. Man kann ja auch nicht jeden Tag paddeln und etwas Abwechslung tut mal ganz gut. Meinten wir jedenfalls zuerst. Aber als wir uns am Ufer der Soca sonnten und dem regen Bootsverkehr zuschauten konnten Olaf, Malte und ich uns nicht mehr halten. Wir schnappten uns unsere Boote und ab gings aufs Wasser. Jetzt wurde die kleine Walze am Platz richtig ausgefahren. Malte und ich beobachteten die “Moves” die “Padre Ralph”, wie hinten auf seiner Schwimmweste stand, vormachte. Wir kannten “Padre Ralph” zwar nicht, hatten ihn aber bisher jeden Tag am Camp “seine” Walze ausreiten sehen. Wir versuchten einiges nachzumachen, hatten aber keinen Erfolg. Unsere Boote waren zu groß für die Walze. Padre Ralph dagegen war stolzer Besitzer eines “Lettmann Pinballs”.
Nach ungefähr einer Stunde fuhren wir 200 Meter weiter hinunter. Hier befand sich eine Superstelle zum Kerzen. Anfahrt von rechts oder links, rein in die Welle, runter mit dem Heck. Beinahe jeder Versuch endete mit einer Traumkerze, wenn man den Dreh erst einmal raushatte. Wir verbrachten hier noch ungefähr drei Stunden. Danach waren wir so fertig, dass Malte und ich uns den ganzen Mittag bei italienischem Radio vor unserem Zelt in die Sonne legten. Nachdem wir uns ordnungsgemäß eingecremt hatten, versteht sich.
Nachmittags besichtigten wir eine Festung hoch oben im Gebirge, die zum Schutz einer Brücke über die Schlucht der Koritnica im ersten Weltkrieg erbaut worden war. Hier wüteten die erbitterten Schlachten zwischen Italien und Österreich-Ungarn. Über eine Million Tote hat es bei den Kämpfen bei Eis und Schnee auf den bis zu 3000 Meter hohen Gipfeln gegeben.
Einen tollen Anblick hatte man, wenn man von der Brücke in die Tiefe schaute. Über 100 Meter unter uns schäumte die Koritnica, wir hörten nicht mal mehr das Rauschen. Interessant wurde es auch, als wir tief unten ein paar Leute beim Canyoning erspähten. Mehr als winzige bunte Punkte waren nicht mehr auszumachen.


In der Festung wurde gerade eine Vorführung gegeben. Wir kamen aber reichlich spät, sie war schon fast vorbei. Drei als Soldaten aus dem ersten Weltkrieg verkleidete Männer stellten lautstark einen Kampf nach.
Nachdem wir die Festung, an der ich persönlich nichts Besonderes fand, begutachtet hatten, zeigte uns Fritz, der hier schon einmal gewesen war, einen Pfad, auf dem man nach mehrstündigem Fußmarsch zu einer weiteren Festung gelangen sollte. Faul wie wir nun einmal waren, beließen wir es aber bei der Besichtigung eines in den Berg gehauenen Wehrganges. Stockduster wars und es roch ziemlich gammelig. Als Beleuchtung hatten wir lediglich Maltes Schlüsselbund-”Mag-Lite”, mit der man nicht einmal einen Meter weit gucken konnte. Wir blieben nun alle dicht hinter Malte und stolperten durch den Gang. Nach einer Weile erreichten wir den Eingang auf der anderen Seite. Wir schauten uns etwas um und begaben uns wieder in die Dunkelheit. Auf dem Rückweg bemerkten wir zwei Öffnungen auf der einen Seite des Ganges. Wir erkundeten beide. Bei beiden entdeckten wir einen Gang, der über eine steile in den Fels gehauene Treppe zu einem rechteckigen kleinen Loch führte. Jedes dieser Löcher war genau auf die Brücke ausgerichtet. Eine intelligente Einrichtung zur Verteidigung der Brücke.
Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich am Zeltplatz.
Erwähnenswert wäre da noch das Gewitter in der Nacht. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich etwa gegen zwei Uhr durch unzählige Donnerschläge geweckt wurde. Die Blitze zuckten so schnell hintereinander, dass man überhauptnichts sehen konnte. Ich hörte nur Regen oder Hagel mit Wucht auf das Zelt prasseln und ein ständiges “bumbumbum”. Das heftigste Gewitter das ich je erlebt habe.
Die Anderen bestätigten mir am nächsten Tag, ihnen wäre es genauso ergangen.

10. Tag: mittlere Soca + Wettkampfstrecke
Unterwegs zur Einstiegstelle, die idyllisch hinter einer Chemikalienfabrik lag, kamen wir an einem Wasserfall vorbei. Aus dem Bullifenster bestaunten wir den imposanten Anblick. Eine ziemliche
Menge Wasser trat hier aus einer im Berg befindlichen Spalte und stürzte sich an die 50 Meter in die Tiefe. Schade, dass wir so schnell vorbeifuhren.
Nachdem wir die Boote einen ansehlichen Hang hinuntergeschleppt hatten, mußten wir erst einmal eine kurze Pause einlegen.
Wir befanden uns nun ein paar Kilometer oberhalb der Wettkampfstrecke, an deren Anfang wir neulich ausgestiegen waren. Das letzte Stück dieses Tages fuhren wir an diesem Tag also nochmal. Vor der Wettkampfstrecke legten wir noch eine kurze Pause ein, dann wurde es erst richtig interessant. Und nun der Vorschlag unserer älteren Begleiter an Malte und mich: “Jetzt fahrt ihr mal vor. Ihr müßtet ja jetzt Bescheid wissen, von wegen Angucken und Absichern und so.”
Ehrlich gesagt, ein bißchen Muffensausen hatten wir ja schon, wußten wir doch nicht, was uns erwartet. Aber wir dachten uns, wir schaffen das schon. Und es klapppte auch recht gut.
Die Wettkampfstrecke war sehr verblockt, viele tiefe Abfälle waren zu überwinden. Aber alles in allem ein klasse Stück.


Abgesichert wurde auch und wir hatten sogar drei Kenterungen. 2mal Karin und 1mal Fritz, wobei Karin das eine Mal keine Schuld hatte. Malte war ihr beim Kerzen mit der Bootspitze gegen die Schulter gekommen. Relativ große Mühe bereitete uns daraufhin die Bergung des vollgelaufenen Prijon “Taifuns”.
Wir passierten auch viele Spielstellen, die wir natürlich nicht links liegen ließen.
Es hatte sich uns auch ein Mann aus Koblenz angeschlossen, den wir auf dem Zeltplatz kennengelernt hatten. Er hatte sich hier einen “Rage” von Lettmann zugelegt, den er jetzt das erstemal testete.
Endlich an der Ausstiegstelle angekommen schleppten wir die Boote über einen langen Pfad die Böschung hinauf zu einem Parkplatz. Während Olli und Jörg den Bulli nachholten, besichtigten wir das nachfolgende Stück, das relativ heftig sein soll, nach Angabe von Jörg bis WW-6.


Und dann: Das gleiche wie immer. Boote rauf und ab zum Camp.

11. und letzter Tag: Untere Soca
Nun begann für uns der letzte und für mich persönlich der schönste Paddeltag in diesem Urlaub.
Wir hatten vor, unterhalb der gefürchteten 6er-Stellen einzusetzen. Der Haken: Eine dreiviertelstündige Bootssteilbergabschlepperei bei knallender Hitze.


Aber:
Unten angekommen waren wir überwältigt. Nicht nur von der Schlepperei sondern vor Allem von dem Anblick, der sich uns bot.


Direkt vor uns ein flacher Pool, durch den man zu einer Insel waten konnte. Direkt neben dieser Insel befand sich eine 5er-Stelle und - über all dem thronend - steil ansteigend die gewaltigen Berge.
Noch ein Highlight, auf das halb Europa gespannt wartete. Kaum unten angekommen, so begann die Sonnenfinsternis! Nun wurde es langsam aber sicher dämmerig. So verschoben wir den Start bis wir wieder volles Licht hatten und beobachteten stattdessen das faszinierende Naturschauspiel. Wir durften nur nicht in die vom Mond fast völlig verdeckte Sonne gucken, da wir leider nicht im Besitz entsprechender Schutzbrillen waren.
Als der Spuk dann vorüber war, machten wir uns auf die Socken. Die 5er-Stelle winkte.
Olaf, Malte und Jörg fuhren vor. Ich fotografierte und Olli wollte den Letzten machen. Das Wasser, das hier schon eine ganze Menge war im Gegensatz zum oberen Abschnitt der Soca schoß über mehrere Stufen, um sich daraufhin zwischen zwei eng stehenden Felsen hindurchzuzwängen an denen es etwa zwei Meter nach unten ging. Das Problem lag hier in der Anordnung der Felsen. Der Abfall bestand aus zwei sich überschneidenden Strömungen.
Alle kamen wunderbar durch. Dann war ich an der Reihe. Ich vertraute Olli meinen Fotoapparat an und übergab mich den Fluten. Doch das Boot wollte nicht so, wie ich wollte. Jedenfalls kenterte ich genau im Prallwasser des einen Felsens. Der erste Rollversuch mißlang, der zweite glückte. Ich befand mich knapp 3 Meter hinter der Stelle in einem großen Kehrwasser, in dem auch die Anderen warteten. Nun mußte ich auf die andere Uferseite, um zurück zu Olli zu klettern und meinen Fotoapparat abzuholen. Auch Olli passierte die Stelle ohne Kenterung.


Auf dem folgenden Stück hatten wir durchgehen wuchtiges WW-4. Wir hatten nun soviel Wasser, wie wir uns hier nie hätten träumen lassen, als wir das obere Stück gefahren sind, hatte sich die Menge doch mindestens vervierfacht. Hohe Wellen luden zum Surfen ein, schnelle Schwälle zum Kerzen. Aber auch hier war stete Aufmerksamkeit gefragt. Heftige Walzen versteckten sich gerne dort, wo man sie nicht vermutete und so mancher kerzte hier ungewollt, wobei unser ungeschlagener Favorit immer noch Olli war.
Doch auch dieses schöne Stück hatte mal ein Ende. Wir kamen nun in eine enge Klamm. Das Wasser beruhigte sich hier, wurde tiefer und schimmerte grünlich. Als eine Steinbrücke die Klamm überspannte, hatten wir die Stelle erreicht, wo Jörgs Familie uns erwartete. Hier machten wir noch kurz Pause und hüpften vom 5 Meter hohen Felsen in den kleinen See, der hier durch ein natürliches Wehr an seinem Ende gestaut wurde.


Dies fuhren wir dann auch noch und erreichten nach ca. 500m die Ausstiegstelle.

Museum und Heimreise
Der letzte Tag war gekommen. Wir packten am Morgen in aller Ruhe unsere Siebensachen zusammen und verluden alles in Bulli und Hänger. Die Campinggebühren wurden entrichtet, dann nahmen wir Abschied von unserem Platz. Mit quietschenden Reifen fuhr Olli den übermäßig steilen Weg hinauf. Es klappte diesmal wunderbar. Keine riskanten Hängerbergungsaktionen.


Wir wollten heute morgen noch das Kriegsmuseum in Kobarit besuchen, danach noch in Bovec eine Pizza essen und uns dann auf die Socken machen. Wir verabschiedeten uns von Jörg und Familie und los ging´s.
Aber halt! Wer sich jetzt denkt: “Endlich zuende!” der hat falsch gedacht. Unsere Rückfahrt war nämlich eigentlich ein Kapitel für sich.
Da der Tauerntunnel aufgrund des verheerenden Brandes schon seit einiger Zeit gesperrt war, mußten wir über den Tauernpaß fahren. 23% Steigung nehmen einen so alten Bulli schon ganz schön mit, vor allem, wenn er so zugepackt ist, wie unserer es war. Aber wenn dann noch an der steilsten Stelle eine rote Ampel auftaucht, wegen einer Baustelle auf der gerade gar nicht gebaut wird...
Wir waren schon lange wieder in Deutschland und mußten uns irgendwo kurz vor München befinden. Etwa acht Uhr, es war schon dunkel. Mein Magen meldete sich und ich benachrichtigte Olli, er möge doch bitte nach einem dieser tollen Restaurants mit dem an eine Ente erinnernden Namen Ausschau halten. Stunden vergingen, wir befanden uns weit hinter München, aber es war noch weit und breit kein MacDonalds aufgetaucht. Vom Hunger gequält saßen wir angespannt an den Scheiben. Doch da, was war das? Ein gelbes M! Olliiiii! Zu spät, Ausfahrt verpaßt.
Wir kamen in dieser Nacht noch zu MacDonalds, allerdings um kurz vor Mitternacht. Als wir den Laden am nächsten Tag um halb eins verließen und weiterfahren wollten, streikte der Bulli. Er sprang nicht mehr an. Wir versuchten es mit anschieben, es half nichts. So informierten wir den ADAC, der uns auch sogleich weiterhalf. Die Batterie war alle. Nachdem wir uns beim ADAC angezapft hatten, ging es weiter. Blöd nur, dass wir noch zweimal tanken mußten. Und dabei kann man ja nicht den Motor laufenlassen. So mußten wir (bzw. Olli) noch Überbrückungskabel kaufen, woraufhin wir einen freundlichen Autofahrer um die Hilfe seiner Batterie baten. Dies wiederholte sich dann morgens um sieben an einer Tankstelle im Extertal.
Und dann hatten wir es geschafft. Um etwa acht Uhr kamen wir am Kanu-Club an.
Endlich wieder zu Hause!





























Freitag, 6. August 1999

Kajakurlaub Alpen VI

5. Tag: Gail (14km)
Nach einem kurzen Frühstück bauten wir unser Lager ab und brachen auf nach Slowenien. Jörg und ich hatten beschlossen, in Kärnten noch eben ein Stück Gail zu paddeln, die anderen hatten keine Lust. So setzten wir uns bei Maria Luggau aufs Wasser, verabschiedeten uns und zogen los. Wie schon geahnt auch hier zuerst Steinschrapperei, doch bald kam Wasser von den Berghängen dazu und es wurde richtig interessant. Hatten wir am Anfang einen Schwierigkeitsgrad von WW2, so hielt er sich auf den letzten 10km konstant bei WW3. Mit seinen engen Kurven und plötzlichem Gefälle ließ uns der Bach keine Ruhe und so hatten wir schneller als erwartet die 14km hinter uns. An der Straßenbrücke von Birnbaum wurden wir schon "sehnsüchtig" erwartet. Wie gesagt, es war richtig Gail!
Die Weiterfahrt nach Bovec verlief ohne Zwischenfälle, abgesehen davon, dass ich einmal die Karte falsch las und uns in einen Ort anstatt auf die Autobahn lotste.
Die Ankunft in Tonis Kajak-Camp (wo Jörgs Familie uns erwartete) dagegen gestaltete sich ziemlich dramatisch. Der Weg der zum Campingplatz an der Soca führte war so eng, steil und kurvenreich, dass der Hänger in einer Kurve mit dem Rad an einer Mauer hängenblieb und sich vom Bulli weder vor- , noch zurückbewegen ließ, weil dabei die Räder durchdrehten. So blieb uns nichts anderes übrig, als den mit Booten und Ausrüstung schwer beladenen Anhänger mit vereinten Kräften von Hand von der Mauer fortzubewegen, was uns auch nach einer Viertelstunde tierischer Anstrengung gelang und wobei uns der slowenische Besitzer des Platzes Lautstark unterstützte.


Donnerstag, 5. August 1999

Kajakurlaub Alpen V

4. Tag: Rißbach (7km)
Auf der Fahrt nach Hinterriß, unserem Startpunkt, fuhren wir über eine Straßenbrücke von der sich einem ein imposanter Anblick darbot: Die Klamm, über die die Brücke führte, war ca. 15 Meter tief. Unten brodelten die auf wenige Meter Breite eingepferchten Wassermassen des Rißbaches und bildeten mehrere Wasserfälle, von denen einer an die 8 Meter tief war.
(Foto 5)
Dadurch, dass die Straße immer dicht am Rißbach entlangführte, konnte man diesen auf der Weiterfahrt sehr gut besichtigen, so dass wir außer einer Überraschung schon gut auf alle schwierigen Stellen vorbereitet waren.
In Hinterriß ging es zuerst ganz gemütlich los. Doch schon nach kurzer Zeit erreichten wir die erste WW4-Stelle, die auch die schwierigste des heutigen Tages war, wie sich herausstellen sollte. In einer scharfen Rechtskurve gab es einen kleinen Fall, der aber wegen der großen Walze nicht ganz ohne war. Gleich darauf folgte ein Felsen in der Mitte der Strömung der selbstverständlich umfahren werden mußte, was ja auch keine große Schwierigkeit darstellte, jedoch folgten unmittelbar danach zwei weitere Felsen, die nur eine schmale Durchfahrt ließen, die in einem Wasserfall endete und noch zudem in der Mitte einen weiteren großen Gesteinsbrocken aufwies.
(Foto 6)
Hatte man die erste Stelle knapp überwunden, so hatte man gar keine Zeit, sich auf die zweite zu besinnen, sondern mußte zusehen, dass man an den Steinen vorbeikam, vor allen Dingen am letzten, der lag ganz ungünstig. Alle waren heile durchgekommen, ich fuhr mal wieder als Letzter (Ich hatte auch die beste Ausrede:"Fahrt ihr mal vor, ich fotografiere euch dann!").
Ich hatte Glück, der letzte Stein hätte mich fast drinliegen sehen. Doch irgendwie wurde ich vom Wasser an ihm vorbeigedrückt, nachdem ich ihn schon gerammt hatte.
Danach war es wieder ziemlich ruhig, bis zur nächsten schnellen Stelle, die auch alle ohne Probleme gemeistert hatten. Nur Malte blieb in der letzten Walze fast hängen, weil er vor lauter Wasser nicht mehr gesehen hatte, wo er war und deshalb diese Walze fast rückwärts durchfuhr.
Auf der Weiterfahrt meinten wir, wir hätten nun das gröbste überstanden. So ließen wir uns gemütlich nichtsahnend von der schnellen Strömung treiben, als plötzlich die Ufer zusammenrückten, wobei das rechte sehr hoch war, das linke seltsamerweise aber so niedrig, dass man über es hinweg hinuntergucken konnte. Der ganze Bach glich einer Rutsche. Ich war einige Meter vor der Stelle in ein Kehrwasser gefahren, kam nun wieder heraus und sah ganz unvorbereitet den Anfang dieser Stelle und Malte knapp davor. Ich dachte mir, das könne ja so schlimm nicht sein, sonst hätten wir das vorher besichtigt. Mitten in besagter Rutsche jedoch lag ein überspülter Felsen, der hinter sich ein ordentliches Loch bildete. Die darauffolgende Welle war auch nicht schlecht. Diese Rutsche führte direkt in eine tiefe Klamm. Noch ein paar Walzen und Wellen und ich erreichte die ersten Kehrwässer, wo die anderen warteten. Olli war ganz begeistert davon, dass er hinter dem Stein in der Rutsche wegen der Welle ungewollt gekerzt hatte.
Das letzte Stück gestaltete sich super. WW3 durchgängig bis zur Ausstiegstelle mitten in der Schlucht, die wir vorhin mit einem T-Shirt markiert hatten, denn wir hatten keine Lust, ausversehen weiterzufahren und in der Walze des 8 Meter-Wasserfalles hängenzubleiben.
Jetzt bewährte sich Ollis Fahrrad, dass wir mitgenommen hatten. Wir hatten es an der Ausstiegstelle angeschlossen um nachher den Bulli nachholen zu können. Jörg versuchte zwar, per Anhalter nach Hinterriß zu kommen, aber es schien kein Autofahrer Lust zu haben, einen Paddler in nassen Neoprenklamotten mitnehmen zu wollen. So mußte er wohl oder übel mit dem Fahrrad fahren, selbstverständlich auch in nassem Neopren. Wir anderen nutzten die Zeit, um uns zu sonnen und zu trocknen.







Mittwoch, 4. August 1999

Kajakurlaub Alpen IV

3. Tag: Loisach (6km)
Da unser Campingplatz sowieso an die Loisach grenzte, wollten wir diese heute befahren.
Bevor wir am "Gschwandtsteg" einstiegen, besichtigten wir die am Eingang zur "Griesenschlucht" "gewesene" Betonbrücke, die das letzte große Hochwasser mitgerissen hatte.
Die Loisach wartete mit dem bisher interrssantesten und anspruchsvollsten Wildwasser seit unserer Ankunft in Garmisch Partenkirchen auf. Sie hatte ein bißchen Oker-Charakter, wenn sie auch zur Zeit nicht so wuchtig war (auch hier niedriger Pegel) und bescherte uns die ersten Schwimmer: Olli und ich sind je einmal ausgestiegen, denn wir hatten arge Probleme mit den hier wirklich in beträchtlicher Anzahl und an den ungünstigsten Stellen herumliegenden Felsbrocken. Der Vordermann, der Jörg war, mußte sich den Stromverlauf sehr genau anschauen, um uns den richtigen Weg weisen zu können. Bei zunehmendem Gefälle und zunehmender Verblockung gelangten wir dann langsam aber sicher an die heftigsten Stelle. Hier war der Fluß auf der gesamten rechten Seite verblockt und es blieb nur eine enge Durchfahrt ganz links, worauf eine scharfe Rechtskurve mit anschließender "Zentimeterpassage" und kleinem Abfall folgte, daher auch die Bezeichnung “Dom”. Wir sind alle mit mehr oder weniger zerschrappten Ellenbogen aber sonst gesund und munter hindurchgekommen.
(Foto 4)
Dann passierten wir eine Stelle vor einer Eisenbahnbrücke, an der das Gefälle wiederum zunahm, wobei sich der Fluß auf einem ziemlich breiten Bett seinen Weg zwischen verstreut umherliegenden Felsen in allen Größen und Formen suchte. Olli hatte sich wieder mit einem ziemlich großen Stein angefreundet und schien diese Freundschaft schon gar nicht mehr aufgeben zu wollen. Wir drängten ihn, sich von dem Stein zu trennen, denn wir wollten weiterfahren, aber Olli kam einfach nicht. Da nahm sich ein im Wasser herumstiefelnder Kajaklehrer, der schon mehrere seiner Schüler energisch von solchen Freundschaften befreit hatte, seiner an und trennte die beiden sich innig Umarmenden zu unser aller Vergnügen.
Wir gelangten daraufhin zu einer Flußbaustelle, an der auf rund 400 Metern Länge Bagger und Raupen mit der Renaturierung der Flußlandschaft beschäftigt waren. Kurz darauf langten wir auch schon am Campingplatz an.


Dienstag, 3. August 1999

Kajakurlaub Alpen III

2. Tag: Isar (11km)
Heute stand die obere Isar auf dem Programm. Nachdem wir die österreichische Grenze passiert hatten, parkten wir den Bulli - ausversehen - im Halteverbot (Wir bekamen auch einen Strafzettel) und fuhren mit einer Art Paddler-Taxi auf einem endlos lang scheinenden Schotterweg das Isartal hinauf. (Preis: 10DM/70ÖS pro Pers.)
Die Sonne schien, der Himmel war wolkenfrei und das leicht türkis schimmernde Wasser glitzerte verführerisch. Rein in die (noch nassen) Neoprenklamotten und ab aufs Wasser!>
Das erste Stück verlief recht ruhig (WW2), wir hatten auch hier wieder relativ wenig Wasser. Doch nach kurzer Zeit nahm das Gefälle plötzlich zu, hohe Felsen säumten die Ufer und das vorher weit in den Kiesbänken verteilte Wasser vereinigte sich in der kurzen aber schönen Klamm zu einer schönen Schwallstrecke. Anders als auf der Ammer mangelte es hier jedoch an Kehrwässern und so hielten wir uns auch nicht viel mit Spielereien auf. Wer ein Kehrwasser fand, wurde sofort von Geschwadern Blinder Fliegen oder Bremsen attackiert.
(Foto 3)
Ungeachtet dieser Umstände erfreuten wir uns an der unglaublichen natürlichen Schönheit des Isartales, ja einige von uns - ich auch - achteten so wenig auf den Fluß, dass wir erst wieder "aufgeweckt" wurden, als uns Olli zurief, dass wir uns gerade über dem Zugseil eines Kiesbaggers befänden. Wir nahmen die Paddel in die Hand und sahen zu, dass wir wegkamen. Der Baggerführer schaute auch ziemlich grimmig aus seinem Führerhäuschen heraus und holte, kaum das wir zwei Meter Abstand hatten, seine "Kiesschaufel" wieder ein.
Kurz danach erreichten wir auch schon den Parkplatz, wo unser Bulli im Parkverbot vor sich hinträumte.





Montag, 2. August 1999

Kajakurlaub Alpen II

1. Tag: Ammer (11km)
Wir hatten uns für heute die Ammer vorgenommen. An der Einstiegstelle kurz vorm Scheibum war allerhand los. Wir fanden kaum Platz für Bulli und Hänger und mußten letzteren zum Wenden abhängen. Olli brachte den Bulli zum Endpunkt vor und kam mit anderen Paddlern, die ihn freundlicherweise in ihrem "Mercedes Vito" hatten mitfahren lassen, zurück. Während er unterwegs war untersuchten wir übrigen den "Scheibum". Überrascht und wohl auch etwas enttäuscht waren diejenigen, die diesen schon einmal gepaddelt sind: Durch das extreme Hochwasser im Winter 98/99 wurde dieser Abschnitt komplett umgestaltet. Alte Spielstellen oder gefürchtete Walzen sind verschwunden (was aber wohl auch am momentan herrschenden Niedrigwasser lag).
Gleich nach dem Einstieg hieß es dann: Steine schrappen! Jedenfalls bis das Wasser aus dem Kraftwerk dazukam.
Die ersten Spielstellen wurden von unseren "Oker-Erprobten" Malte und Olaf sofort in Angriff genommen, während wir anderen, zunächst im Kehrwasser stehend, die Sache langsamer angehen ließen.
(Foto 2)
Super Wetter, astreine Landschaft und eiskaltes kristallklares Wasser - was will man mehr?
Der Fluß war genau richtig als Auftakt eines zweiwöchigen Paddelurlaubs: Interessant, aber nicht zu schwierig (WW3).
Eine Überraschung erwartete uns auf dem letzten Stück: Wir lernten einen jungen Mann kennen, den wir mit seinem Eskimo "Zwo" auch schon zweimal auf der Oker gesehen hatten. Wir kamen mit ihm ins Gespräch und boten ihm an, ihn wieder zur Einsatzstelle zurückzubringen, da er kein Auto dabeihatte.

Den Nachmittag verbrachten wir damit, einzukaufen. Am Abend bereitete uns Olaf ein "Festessen", bestehend aus: Bratwürstchen, Apfelrotkohl und Kartoffelbrei, letzterer wegen seiner extremen Dünnflüssigkeit auch gerne "Kartoffelpamps" oder "Vanillesoße" genannt. Peinlich war, dass wir vergessen hatten, Gewürze einzukaufen. So liefen Malte und ich von Zelt zu Zelt, bzw. von Wohnwagen zu Wohnwagen, um ein paar Prisen Salz zu ergattern.




Kajakurlaub Alpen I

Start unserer zweiwöchigen Tour mit Ammer, Loisach, Isar, Rißbach, Gail, Soca und Koritnica. Dazu ein früher Text aus selbigem Jahre 1999 :)

Geplanter Start unserer zweiwöchigen Urlaubsfahrt war Sonntag, der 1. August. Aus fahrtechnischen Gründen sind wir (Oliver, Olaf, Jörg, Malte und Adrian) aber schon am Samstagabend losgezogen. Alles klappte wie am Schnürchen, nur standen wir, als wir am nächsten Morgen gegen 5:30 Uhr in Garmisch Partenkirchen ankamen - entsprechend gerädert von der langen Nachtfahrt - vor verschlossenen Toren. Der Campingplatz "Zugspitze", der übrigens direkt an der Loisach liegt und einen wunderbaren Ausblick auf das Wettersteingebirge, vor allem aber die Zugspitze, bietet, öffnet seine Pforten leider “erst” um 6:00 Uhr.
So begaben wir uns, von Jörg gelotst, an die Einstiegstelle "Gschwandtsteg" an der Loisach. Während Malte und ich den Bach begutachteten, der übrigens ziemlich wenig Wasser mit sich führte, nutzten unsere Fahrer die Gelegenheit zu einem kurzen Schläfchen. Gegen acht Uhr fuhren wir zum Zeltplatz zurück und errichteten unser Lager. Das Befestigen der Zelte am Erdboden wollte uns nicht ganz glücken denn der Boden bestand zum größten Teil aus Stein und so endete der Aufbau in einer wilden Schlacht mit krummen Heringen. Auch die RKC-Flagge konnten wir nicht in den Boden rammen. Wir haben sie notgedrungen am Zaun befestigt, der direkt hinter unseren Zelten verlief und den Campingplatz von einer "maschinengefüllten Werkshalle" (so Kanu-Sport 5/99) abgrenzte. Von dem in besagter Ausgabe beschriebenen Lärm um sieben Uhr morgens haben wir jedoch nichts bemerkt.